Entwicklung bereitet Sorge
Die Gaildorfer Feuerwehr wird in den nächsten Jahren tief greifende Reformen durchführen müssen. Das erklärte Stadtbrandmeister Stefan Dwornitzak bei der Hauptversammlung in Ottendorf.
Die Festhalle in Ottendorf reichte fast nicht aus, um allen Besuchern Platz zu bieten. Stadtbrandmeister Stefan Dwornitzak begrüßte neben seinen Kameraden den Beigeordneten Frank Zimmermann, etliche Stadträte, von der Kreisfeuerwehr Jürgen Mors und Gerhard Braun, Thomas Just von der Polizei, Vertreter der Hilfsorganisationen DRK und DLRG, Vertreter einiger Nachbarwehren sowie die Ehrenmitglieder Hans König, Karl Dürrich und Peter Furkert.
In seinem Jahresbericht beschäftigte sich Dwornitzak detailliert mit der Zukunft der Gaildorfer Wehr. Die Mitglieder des Brandschutzbedarfsplans werden noch in diesem Jahr ihre Ergebnisse dem Gemeinderat zur Beratung und Beschlussfassung vorlegen. Ziel sei, das Sicherheitsniveau mit einer hohen Verfügbarkeit aufrecht zu erhalten.
Feuerwehr mit vielen Problemen konfrontiert
Dwornitzak treibt angesichts des kontinuierlichen Rückgangs der Einsatzkräfte und der demografischen Entwicklung die Sorge um, dass die Tagesverfügbarkeit nicht mehr gewährleistet werden kann. Er listete aber auch noch eine Reihe anderer Probleme auf. Die regelmäßigen arbeitsmedizinischen Untersuchungen können nach Schließung des Krankenhauses in Gaildorf nur noch von einem Mediziner durchgeführt werden, der aber in den nächsten Jahren altershalber aufhören dürfte. Wenn die Untersuchungen aber auswärts durchgeführt werden und auch Verdienstausfälle in Rechnung gestellt werden, drohten der Stadt höhere Kosten.
Auch in Sachen Führerschein drückt der Schuh: Den Gemeinden müsse bewusst sein, dass es nicht genüge, die Kosten für den Führerschein der Klasse C zu übernehmen, sondern dass jeder Teilnehmer eine Menge zusätzliche Freizeit investiere und dafür belohnt werden sollte, betonte Dwornitzak.
Die Gaildorfer Wehr ist materiell gut aufgestellt und gut ausgebildet. So lassen sich die geringen Zuwächse an Aus- und Fortbildungen erklären. Doch der Blick hinter die Kulissen trübt das Bild. Oft können die Kameraden Lehrgänge, die sich über Wochen hinziehen, nicht komplett besuchen und brauchen Folgelehrgänge. Besser, so Dwornitzak, wären Lehrgänge, die als Blockpraktikum gleich mehrere Ausbildungsinhalte vermitteln.
Rege Aktivitäten waren bei der Jugendfeuerwehr und der Altersabteilung zu beobachten. Neben den Feuerwehrdiensten waren die Nachwuchskräfte bei vielen anderen Events gefordert und die Kameradschaft kam auch nicht zu kurz.
Gute Arbeit geleistet
Beigeordneter Frank Zimmermann attestierte der Wehr eine hervorragende Arbeit und lobte die gute Zusammenarbeit der Abteilungen. Die Sicherheit sei der Stadt viel wert und der jährliche Zuschuss, der knapp über 200 000 Euro liege, werde gerne gewährt. Auch das neue Löschfahrzeug für die Unterroter Abteilung werde noch in diesem Jahr geliefert, und ein neuer Gerätewagen für Gaildorf werde im Jahr 2014 beschafft. Die von Frank Zimmermann durchgeführte Entlastung der Führungskräfte fiel wie erwartet einstimmig aus.
Kreiskommandant Jürgen Mors bestätigte der Gaildorfer Wehr eine professionelle Arbeit. Er regte angesichts der demografischen Entwicklung an, die Ressourcen der Altersabteilung besser zu nutzen und schon Kinder ab acht Jahren für die Feuerwehr zu interessieren.
Nachdem die Leitstelle in Hall erneuert wurde, folge als nächstes Projekt die digitale Alarmierung, um die Einsatzkräfte noch gezielter, zeitgenauer und schneller zum Einsatz zu bringen. Feuerwehrsenior Gerhard Braun rief dazu auf, die Senioren wieder stärker zu integrieren und für mehr Frauen zu werben.
Eingerahmt von Stadtbrandmeister Stefan Dwornitzak (links) und dem Gaildorfer Beigeordneten Frank Zimmermann freuten sich zahlreiche Feuerwehrkameraden über ihre Beförderungen.
Von der LG Bröckingen wurden Befördert: Markus Adolf, Michael Golz, Thomas Stolle und Gerhard Horlacher.
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